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Der kurze Weg zum Teller

Wie lässt sich die regionale Produktion von Nahrungsmitteln stärken? Das wollte der grüne Landtagsabgeordnete Volkmar Zschocke bei einem Forum in Chemnitz ausloten.

Chemnitz.

Der zeitweilige Zusammenbruch globaler Lieferketten in der Coronakrise hat verdeutlicht, wie gefährlich solche Abhängigkeiten sind. Doch es geht nicht allein um die Vermeidung langer Transportwege, wenn eine Stärkung der lokalen Produktion und des Verbrauchs von Nahrungsmitteln angestrebt wird. Auch ökologische Faktoren sind wichtig, ebenso die Reduzierung weggeworfener Produkte.

Volkmar Zschocke, Landtagsabgeordneter der Grünen, hat zur Diskussion eingeladen. Seine an der Landesregierung beteiligte Partei hat schon Beschlüsse zur Stärkung der Regionalität eingebracht, die von den Koalitionspartnern CDU und SPD mitgetragen werden. Bezüglich der Macht global agierender Konzerne sagt Zschocke: "Es ist ein Kampf David gegen Goliath." Wie bekannt, war zumindest in der Bibel David der Sieger.

Gemeinschaftliches Wirtschaften

Ein Beispiel für solidarische Landwirtschaft ist der Hof "Bunte Kuh" in Frankenberg. Es gibt keine Kunden, sondern Mitglieder, die meisten davon in Chemnitz ansässig. Für ihre Eigenleistungen erhalten sie Anspruch auf regelmäßige Lieferungen saisonal verfügbaren Gemüses. "Es geht auch darum, dass man sich kennenlernt, die Anonymität verlässt", sagt Mitarbeiter Cedric Mikus. Große Mengen können auf der zwei Hektar großen Anbaufläche nicht geerntet werden, dafür aber sehr vielfältig, einschließlich ungewöhnlicher Arten. Fünf der als Fresszellen bezeichneten Verteilstationen gibt es in Chemnitz.

Eine andere Art der Produktion von Nahrungsmitteln, Aquaponic genannt, betreibt das Karree 49 auf dem Sonnenberg. Von der Peterstraße nicht sichtbar, werden dort Fische aufgezogen, deren Ausscheidungen Pflanztische in Wasserkultur auf vier Etagen ernähren. Noch ist die Anlage im Probebetrieb. Doch bald soll es im Hofladen - mitten im alten Wohnviertel - sowohl Fische als auch Gemüse im Angebot geben.

Rettung von Lebensmitteln

Da ein Vertreter des noch in Gründung befindlichen Chemnitzer Ernährungsrates ausfiel, berichtete Norbert Dechant über seine Erfahrungen mit Foodsharing. In Chemnitz gibt es mehr als 400 Freiwillige, die sich an der Rettung noch verzehrbarer Lebensmittel beteiligen. Diese müssen nicht unbedingt regional produziert sein. Aber wenn sie sich schon hier befinden, wäre der Container die schlechteste Alternative.

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